Internationales Städtepartnerschaftstreffen vom 3. bis 6.September 2015 in Burg

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Thema: „Wir in Europa - Für Frieden und Menschlichkeit in der Welt“ - Friedensmodell Europäische Union

2015 ist das Europäische Jahr der Entwicklung „Unsere Welt, unsere Würde, unsere Zukunft“. Das Städtepartnerschaftstreffen wird sich ausgehend von der historischen Situation in Deutschland damit beschäftigen, dass Frieden in Europa nicht selbstverständlich ist, sondern einer aktiven europäischen Bürgerschaft bedarf, die die europäischen Grundwerte "Menschenrechte", "Freiheit", "Demokratie" wie auch kulturelle Vielfalt, Toleranz und Solidarität fördert und das Zusammenleben in Europa und der Welt sichert. Darüber hinaus soll die derzeitige Situation in Israel in diesen Diskussionsprozess einbezogen und gemeinsam mit unseren Freunden aus Tira etwaige Lösungsansätze besprochen werden. Wir wollen damit deutlich machen, dass EU-Bürgerinnen und Bürger sich auch für Toleranz, den Frieden der Völker und die Beseitigung von Armut weltweit engagieren.

Die Stadt Burg unterhält seit 1. November 1990 eine Städtepartnerschaft mit der Stadt Gummersbach und ab diesem Zeitpunkt auch Städtefreundschaften mit der französischen Stadt La Roche-sur-Yon (Gebiet Vendeè) und der griechischen Gemeinde Afandou (Rhodos), die gleichermaßen Städtepartner von Gummersbach sind. Alle Städte gehören dem europäischen Städteverbund REVE an. Aus der sich stetig entwickelten Freundschaft mit La Roche-sur-Yon mündete 2005 ebenfalls eine Städtepartnerschaft. Zur finnischen Stadt Oulainen bestehen ebenfalls freundschaftliche Kontakte. Weiterhin unterhält die Stadt Burg seit 2001 partnerschaftliche Beziehungen zu israelischen Stadt Tira.

Im September 2015 soll anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der Partnerschaft mit Gummersbach und des 10-jährigen Jubiläums mit La Roche-sur-Yon, ein internationales Städtepartnerschaftstreffen in Burg stattfinden. Dabei sollen (neben den o.g. Jubiläen) auch ganz gezielt die 25-jährige Wiederkehr der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten und dessen Bedeutung für Europa sowie das 50-jährige Jubiläum der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zu Israel eine zentrale Rolle spielen.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Partnerschaftstreffens aus fünf Ländern machen im Rahmen einer mehrtägigen Veranstaltung und in vielfältigen Gesprächsrunden, einem Sportfest und einem Familienaustausch deutlich, wie die europäischen Grundwerte das Leben in der EU beeinflussen und helfen den Frieden zu sichern und diskutieren die Rolle der Europäische Union als "Friedensmodell". Die Vernetzung der an der Gedenkveranstaltung beteiligten und teilnehmenden Kommunen und Organisationen dient dem nachhaltigen Auf- und Ausbau von Strukturen auf persönlicher, institutioneller und regionaler Ebene, die mit dazu beitragen, dass auf globaler Ebene Europa zusammenwächst und die Europäische Union sich als "Friedensmodell" etabliert.
In Vorbereitung auf dieses Treffen ist es geplant Thementage in Schulklassen, ggf. ein Mal- und Zeichenwettbewerb zum Thema Frieden in Europa/Frieden in der Welt in das Programm zu integrieren.

Das Städtepartnerschaftstreffen soll darüber hinaus in das jährlich stattfindende Burger Rolandfest (größtes Stadtfest im Jahr) eingebunden werden, um den zahlreichen Besuchern und Gästen die Teilhabe an diesem großartigen Ereignis zu ermöglichen.
 
 
Jörg Rehbaum
Bürgermeister der Stadt Burg
 






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Programm

Donnerstag, 3.9.2015

bis 17.00 Uhr              Anreise, Empfang und Unterbringung der Gäste in den Hotels

19.00 Uhr                   Eröffnung und Besichtigung der Karikaturen Ausstellung 50 Jahre deutsch-französische Beziehungen

                                  in der Stadthalle Burg. Diese Ausstellung kann bis 10. September besichtigt werden. (öffentlich)

Freitag, 4.9.2015

10.00 Uhr                   Abschluss einer Projektwoche von Schülern aus Burg und Gummersbach in der Sekundarschule Carl

                                   von Clausewitz (nicht öffentlich)

10.30 Uhr                   Besichtigung / Führung durch die Gedenkstätte Deutsche Teilung

                                   Marienborn, ggf. mit anschließendem Zeitzeugengespräch (nicht öffentlich)

16.00 Uhr                   Eröffnung Rolandfest auf dem Rolandplatz (öffentlich)

17.30 Uhr                   Gesprächsrunde zur Entstehung der Städtepartnerschaft BRG-GM (nicht öffentlich)

18.00 Uhr                    Besichtigung und Projekterklärung im ältesten Kinozweckbau Europas, dem Burg-Theater (mehr als

                                  100 Jahre alt), durch den WEITblick e.V. (nicht öffentlich)

anschl.                       Filmvorführung (ggf. zweisprachig bzw. Untertitel) (nicht öffentlich)

Samstag, 5.9.2015

ganztägig                    Rolandfest / Familienaustausch (öffentlich)

                                   Infostände der Städtepartner zum Rolandfest (10.00 bis 17.00 Uhr) (öffentlich)

10.00 Uhr                   internationale Tagung zum Thema: „Wir in Europa - Für Frieden und

bis 13.30 Uhr              Menschlichkeit in der Welt - Friedensmodell „Europäische Union“ in der Sparkasse Jerichower Land (öffentlich)

14.00 Uhr                   Vorstellung des Projektes Landesgartenschau 2018 in Burg Gärten der europäischen Städtepartner (öffentlich)

19.00 Uhr                   Festveranstaltung zum Städtepartnerschaftsjubiläum in der Stadthalle (nicht öffentlich)

Sonntag, 6.9.2015

10.00 Uhr                   gemeinsames Friedensgebet (Oberkirche) (öffentlich)

11.00 Uhr                   musikalisch-literarischer Brunch (Bibliothek) (nicht öffentlich)

 




 

Mit Unterstützung durch das Programm Europa für Bürgerinnen und Bürger der Europäischen Union

EU Template Abschluss als Download

EU - Template Abschluss.pdf (1,1 MiB)




Download Briefe La Roche-sur-Yon und Gummersbach







Friedensgebet Ablauf als Download

2015.09.06 Friedensgebet Ablauf.pdf (290,2 KiB)







„Ich wünsche gutes Gelingen“

Burger Volksstimme vom 07.09.2015

Burger Ehrenbürger Dr. Hansjochen Kochheim sieht positive Entwicklung der Kreisstadt seit 1990

Das Wochenende stand in Burg im Zeichen von Rolandfest und Städtepartnerschaft. Einer der Gummersbacher Gründungsväter von damals, Dr. Hansjochen Kochheim (86), war noch einmal zu Gast in der Ihlestadt. Der Ehrenbürger von Burg ist doppelt begeistert: von dem, was geworden ist, und von dem was wird – mit der Laga 2018.

Von Andreas Mangiras

Burg l „Wie sich Burg rausgemacht hat. 1989 war hier vieles zugenagelt und verfallen.“ Dr. Hansjochen Kochheim ist begeistert. Mit der Gummersbacher Delegation zum 25. Städtepartnerschaftsjubiläum ist der frühere Stadtdirektor Kochheim, inzwischen 86 Lenze jung, übers Wochenende in die Kreisstadt gekommen.

Am Sonnabend infomierte sich Kochheim mit seiner Frau Christa, seinen Mitstreitern von einst und den Freunden aus La Roche-sur-Yon über die Pläne der Ihlestadt zur Landesgartenschau 2018.

Ende 1989, nach dem Mauerfall, hatte sich Kochheim auf den Weg in den Osten gemacht. Den gebürtigen Genthiner zog es in die Heimat. Er wollte helfen, im Transformationsprozess. „Genthin war schon vergeben an Datteln. Da kam ich nach Burg“, erinnert sich Kochheim. „Eine richtige Entscheidung, auch Burg ist meine Heimat“, wie er heute findet.

Kochheim wurde 1929 in Genthin geboren. Hier wuchs er auf, überstand den Krieg, ging zur Schule. 1949 kam der Bruch in seinem Leben. „Ich wurde am 10. August verhaftet. Wir waren eine Gruppe junger Aufmüpfiger gewesen, wir wollten auch was erleben, waren oft in Westberlin.“ Noch gab es die DDR nicht, aber die Macht in der sowjetisch-besetzten Zone (SBZ) duldete Widerspruch nicht. Der Gruppe Genthiner um Kochheim wurde das zum Verhängnis. „Auserkoren als Anführer wurde ich zu 25 Jahren Lager in Sibirien verurteilt, meine Freunde kamen nach Torgau und Bautzen.“

Nach sechs Jahren kommt er 1955 frei und nach Genthin zurück. Hier hält er es nicht mehr aus, geht erst nach Westberlin und dann nach Westdeutschland. In Marburg studiert er, engagiert sich politisch bei der FDP, wird sogar für sechs Jahre zum Bürgermeister der Studentenstadt gewählt.

Nach einer verlorenen Wahl bietet sich Gummersbach an. 1976 wird er dort zum Stadtdirektor gewählt. Er wird es bis zu seinem Ruhestand 1994 bleiben, immer wieder im Amt bestätigt.

In Burg kurz nach der Wende und auf dem Weg in die deutsche Einheit sieht sich Kochheim als Helfer. Ein Übungsrathaus entsteht. Es gibt viel zu lernen. 35 Mitarbeiter aus Gummersbach schulen Angestellte in der öffentlichen Verwaltung in Burg. Mit dem damaligen Burger Landrat Wolfgang März (CDU) hebt er ein Bildungszentrum aus der Taufe, dass Menschen für den Arbeitsmarkt fit machen soll. „Ich hoffe, wir haben ein wenig helfen können“, zeigt sich Kochheim bescheiden.

Die Stadt Burg dankt es ihm. Sie macht ihn für seine Verdienste um die Stadt 1995 zu ihrem Ehrenbürger.

„Burg hat eine ganz tolle Entwicklung genommen“, betont Kochheim. Dass auch nach 25 Jahren nicht alles glänzt oder immer alles gut läuft, weiß er aus eigener Erfahrung. „In Gummersbach gibt es auch Probleme und das musste nicht das DDR-Erbe tragen, wurde nicht so verschandelt wie Burg damals.“

Die Pläne zur Landesgartenschau 2018 stimmen Kochheim zuversichtlich für Burg.

Die Ihlestadt soll bis 2018 gerade in ihrer Innenstadt ihr Gesicht kräftig verändern. Zwischen Goethepark, über die Ihlegärten, den Weinberg bis hin zum Flickschupark soll die Stadt auf 16,5 Hekar aufgewertet werden. Der Weinberg soll zur größten innerstädtischen Grünfläche werden. Fast 12 Millionen Euro werden bis 2018 für Laga-Projekte investiert. 27 Millionen Euro sollen durch flankierende Maßnahmen zusätzlich an Investitionen ausgelöst werden.

Der Eigenanteil der Stadt beträgt dabei gut 6,7 Millionen Euro. Fast 6,2 Millionen Euro sollen über Eintrittsgelder zur Laga finanziert werden. Dazu müssten 500 000 Besucher von April bis Oktober 2018 kommen. Das ist sehr optimistisch gerechnet, weiß auch Laga-Geschäftsführerin Sonnhild Noack. Die Stadt wird kräftig die Werbetrommel rühren müssen. „Burg hat eine so schöne Altstadt, leider wissen das nur zu wenige. Das wollen wir ändern“, so Noack.

„Hier sind engagierte Mitarbeiter am Werk. Das spürt man“, ist Ehrenbürger Hansjochen Kochheim voll des Lobes. „Ich wünsche gutes Gelingen.“

Burgs Ehrenbürger Dr. Hansjochen Kochheim (FDP/Stadtdirektor a.D. von Gummersbach) mit Bürgermeister Jörg Rehbaum (SPD) und Sonnhild Noack, Stadtentwicklerin und Geschäftsführerin der Landesgartenschau 2018 GmbH.Foto: Andreas Mangiras



Das Friedensmodell Europa - Für Frieden und Menschlickheit in der Welt

Im Frühjahr 1945 konnte sich kaum jemand vorstellen, dass sich Europa, das zu einem Schlacht- und Ruinenfeld geworden war, von den Folgen und Schrecken des Krieges jemals wieder erholen würde. Heute, zwei Generationen nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, ist der Frieden in Europa zur Normalität geworden. Die Idee, dem Gegeneinander der Nationalstaaten durch supranationale Institutionen und europäisches Denken entgegenzuwirken, hat sich bewährt.

Doch das politische Projekt der Europäischen Integration ist in den letzten Jahren aus dem Blick geraten. Vor allem die ungelöste ökonomische Krise in vielen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union stellt die Europäische Einigung vor große Herausforderungen. Nationalstaatliche Interessen sind wieder verstärkt ins Zentrum gerückt, das Europäische Projekt verliert an Integrationskraft.

Wie kann es vor diesem Hintergrund mit der Europäischen Integration weitergehen? Welche neuen Ideen und Konzepte können die Menschen wieder mehr für das geeinte Europa begeistern? Welche Schritte sind notwendig, die derzeitige ökonomische Krise zu überwinden? Wie können die Menschen stärker in europäische Entscheidungsprozesse eingebunden werden, welches Demokratiemodell sollte dahinter stehen? Und kann die Europäische Integration als Friedensmodell Vorbild sein für andere Regionen?

Wir laden Sie ein, am Samstag, 5. September 2015 von 10.30 Uhr bis 12.30 Uhr, in der Sparkasse Jerichower Land, Kesselstraße 15 in 39288 Burg diese und Ihre weiteren Fragen mit unseren Expert_innen aus Politik und Wissenschaft zu diskutieren.

Begrüßen wird Sie Jörg Rehbaum, Bürgermeister der Stadt Burg.

Impulse und Diskussion:

Richard Kühnel, Vertreter der EU-Kommission in Deutschland, Berlin

Martin Kremer, Referatsleiter Mitteleuropa im Auswärtigen Amt, Berlin

Tilman Tögel, Mitglied des Landtags Sachsen-Anhalt, Sprecher der SPD-Fraktion für Bundes- und Europaangelegenheiten, Stendal

Dr. Jochen Töpfer, Vertretung der Juniorprofessur für Europäische Gesellschaften / Schwerpunkt Osteuropa, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

Moderation: Juliane Victor, Halle (Saale)

 

Download Flyer FES Friedensmodell EU

Bilder

Dr. Jochen Töpfer, Richard Kühnel, Juliane Victor, Martin Kremer und Tilman Tögel (von links)












Erinnerungen an die Hilfe in den ersten Stunden

Besichtigung der Gedenkstätte Deutsche Teilung in Marienborn

OBERBERGISCHER KREIS vom 07.09.2015

25 Jahre Städtepartnerschaft: Gummersbacher Delegation reiste zu den Feiern nach Burg in Sachsen-Anhalt

BURG/GUMMERSBACH. Eine Delegation von über 40 Gummersbachern war der Einladung zur Feier der „Silberhochzeit“ in die Partnerstadt in Sachsen-Anhalt gefolgt. Neben Vertretern von Rat und Verwaltung mit Bürgermeister Frank Helmenstein an der Spitze waren auch Familien, Vereine und eine Abordnung der Internationalen Klassen der Realschule Steinberg dabei.

Neben den Gummersbachern nahmen auch Gäste aus den anderen Partnerstädten Burgs teil, so zum Beispiel aus dem israelischen Tira und natürlich Freunde aus dem französischen La Roche-sur-Yon teil, das sowohl mit Burg als auch mit Gummersbach eine Städtepartnerschaft verbindet. Unter dem Motto „Gegen das Vergessen, für die Freiheit“ stand ein Besuch der Gedenkstätte Deutsche Teilung in Marienborn auf dem Programm, der den Teilnehmern einen ebenso interessanten wie bewegenden Einblick hinter die Kulissen der DDR-Grenzanlagen, die sich den Besuchern als perfides System aus Überwachung und Schikane erschloss. „Wie war das eigentlich damals?“ hätte die Überschrift einer Gesprächsrunde lauten können, zu der die Akteure der ersten Stunde zusammenkamen. Ein interessiertes Publikum lauschte spannenden Geschichten aus der Entstehung der deutsch-deutschen Städtepartnerschaft. Auf Gummersbacher Seite waren es neben den ehemaligen Fachbereichsleitern Gert Albrecht und Klaus Bech und dem früheren SPD-Fraktionsvorsitzenden Hans-Egon Häring der damalige Stadtdirektor Dr. Hansjochen Kochheim, die sich mit ihren Burger Partnern an die Annäherung der beiden Städte, die Unterstützung beim Aufbau von demokratischen Verwaltungsstrukturen in Burg und so manches Anekdötchen am Rande erinnerten. 

Landesgartenschau wird in Burg ausgerichtet

Von den Vorbereitungen für die sachsen-anhaltinische Landesgartenschau, die 2018 von der Stadt Burg ausgerichtet wird, konnten sich die Gäste vor Ort ein Bild machen. Bürgermeister Frank Helmenstein kündigte an, dass sich Gummersbach als Zeichen der Verbundenheit mit einem Beach-Handballfel beteiligen werde. Praktische Unterstützung werde es durch den Gummersbacher Baubetriebshof geben. Höhepunkt des Besuchsprogramms war ein großer Festabend in der Burger Stadthalle, bei dem die Bürgermeister die große Bedeutung der Städtepartnerschaft hervorhoben. Frank Helmenstein und sein Burger Kollege Jörg Rehbaum waren sich einig, dass der Freundschaft eine lange und gute Zukunft bevorstehe, wenn es gelinge, auch die Jugend für das Miteinander innerhalb Deutschlands und Europas zu begeistern. (ar)




Europaschule setzt Wettbewerbstradition fort

Burger Volksstimme vom 09.09.2015

Burg l Vor über 20 Jahren riefen die Partnerstädte Burg und Gummersbach untereinander einen Kunstwettbewerb aus.

Kunstwettbewerb zum Partnerschaftsjubiläum an „Carl von Clausewitz“-Sekundarschule

Von Philipp KampePünktlich zum 25-jährigen Jubiläum der Städtepartnerschaft zwischen Burg und Gummersbach führt die Europaschule „Carl von Clausewitz“ die Tradition fort und startete das Projekt „Wir in Europa“. Drei Bilder aus Burg schafften es in die Endauswahl. Aus Nordrhein-Westfalen kam kein Kunstwerk. So stand bereits vor dem Juryentscheid fest, dass der Gewinner oder die Gewinnerin aus Burg kommen würde. Das Preisgericht, das sich aus zwei ehemaligen Gewinnern, Schulleiter Frank Höpfner, Stadträtin Karola Spieß und Petra Jäger von der Stadtverwaltung zusammensetzte, entschied sich am Schluss für das Werk der 14-jährigen Saskia Gläser. Auf dem zweiten Platz landete Isabell Obst, gefolgt von Franziska Schwieger. Die Schülerinnen gewannen Gutscheine im Wert von 50, 30 und 20 Euro. Betreuer des Projekts war Kunstlehrer Wolfram Grünewald. Auch Bürgermeister Jörg Rehbaum (SPD) gratulierte mit Schulleiter Frank Höpfner den jungen Gewinnern.

Foto: Schulleiter Frank Höpfner, Saskia Gläser, Franziska Schwieger und Bürgermeister Jörg Rehbaum (v.l.) bei der Übergabe der Preise.Foto: Philipp Kampe

 

Besuch der Gummersbacher Schüler in Burg zum Rolandfest 2015

Der diesjährige Schüleraustausch mit unserer Partnerschule aus Gummersbach war eingebettet in die Feierlichkeiten zum 25-jährigen Bestehen der Städtepartnerschaft Burg- Gummersbach vom 3. bis 6.9.2015.                                                    

Unsere sechs Austauschschüler und ihre Betreuerin Frau Thierbach erreichten Burg am späten Donnerstagabend mit der offiziellen Delegation der Stadt Gummersbach. Die Gastgeber nahmen ihre Gastschüler unkompliziert in Empfang.

Der Freitag wurde mit der offiziellen Begrüßung in der Schule durch den Schulleiter Herrn Höpfner eröffnet. Danach waren drei Stunden „Unterricht“ angesagt.

Am Nachmittag schloss sich ein Besuch der Landeshauptstadt Magdeburg an. Über die Stationen Hundertwasserhaus, Dom, Stadtmauer am Elbufer ging es dann für zwei Stunden in die Einkaufstempel zur Shopping-Tour…

Der Abend klang für die Schüler entweder bei einem ersten Besuch des Burger Rolandfestes oder in den Gastfamilien aus.

Am Sonnabend stand ein Berlin-Besuch für alle auf dem Programm. Mit dem Zug ging es in die Bundeshauptstadt. Regierungsviertel mit Bundestag und Brandenburger Tor waren die ersten Sehenswürdigkeiten für unsere Schülergruppe. Mit einem Spaziergang Unter den Linden entlang erreichte man den Alexanderplatz. Jetzt  war jeder wieder individuell unterwegs und erkundete die Umgebung mit ihren vielfältigen Einkaufsmöglichkeiten.  Am Abend harrten alle auf dem Rolandfest aus bis das Feuerwerk den Tag beendete.

Am Sonntag hieß es schon Abschied nehmen. Aber bevor der Bus um 13.00 Uhr startete, kochten Burger und Gummersbacher Schüler noch in der Küche der Schule ein zünftiges Abschiedsessen mit Schmorwurst, Kartoffelbrei und Gemüse.

Abschließend kann man von einem zwar kurzen, aber sehr interessanten und intensiven Austausch sprechen.

Ein großer Dank geht vor allem an die Eltern, die bereit waren einen Gastschüler aufzunehmen.

Ohne ihre Einsatzbereitschaft wäre dieser Schüleraustausch nicht möglich gewesen.

Unter http://www.sks-clausewitz.bildung-lsa.de/galerie/fotogalerie/besuch-der-partnerschule-in-burg-2015/ finden Sie noch einige kurze Infos und weitere Fotos...




Burg begrüßt seine Freunde

Burger Volksstimme vom 05.09.2015

Bürgermeister Jörg Rehbaum eröffnet Ausstellung in der Stadthalle

Die Eröffnung einer Karikaturen-Ausstellung, die die deutsch-französischen Beziehungen zum Thema hat, war am Donnerstagabend der erste Programmpunkt des großen Städtepartnertreffens in der Ihlestadt. Vertreter aus Gummersbach (Nordrhein-Westfalen), La Roche-sur-Yon (Frankreich) und Tira (Israel) waren dabei.

Von Philipp Kampe

Burg l Nicht nur auf 25 Jahre Wiedervereinigung, auch auf 25 Jahre Städtepartnerschaft mit Gummersbach kann man 2015 zurückblicken. Und immerhin seit zehn Jahren gibt es die Partnerschaft mit der westfranzösischen Stadt La Roche-sur-Yon, auf die man in Burg sehr stolz ist.

Vor über 50 Jahren unterzeichneten die damaligen Staatsoberhäupter Konrad Adenauer und Charles de Gaulle in Paris den Élysée-Vertrag. Mit diesem Vertrag endete eine lange Zeit der Erbfeindschaft zwischen den europäischen Nachbarn und eine dauerhafte Partnerschaft und Freundschaft begann.

Mit den Worten: „Vive l´amitié! - Es lebe die Freundschaft“, eröffnete Bürgermeister Jörg Rehbaum (SPD) die Ausstellung zum Thema deutsch-französische Freundschaft. Die 50 ausgestellten Karikaturen können bis zum 18. September in der Stadthalle kostenlos bestaunt werden.

Der Stadträtin Françoise Buet aus La Roche-sur-Yon gefällt der Humor der Künstler. „Sie zeigen auf lustige Weise die enge Beziehung zwischen unseren Ländern. Ich muss hier viel lachen“, so die Französin. Der Bürgermeister der Stadt Gummersbach, Frank Helmenstein, konnte dazu einige lustige Anekdoten zur Annäherung zwischen Burg und Gummersbach vor 25 Jahren erzählen.

Der Höhepunkt des Wochenendes ist für ihn jedoch der Besuch der Gedenkstätte Deutsche Teilung in Marienborn. „Die Wiedervereinigung war das größte Geschenk für Deutschland“, sagte er.

Ebenfalls anwesend war Maamun Abdelhay. Er ist Bürgermeister der Stadt Tira, welche seit 2001 eine Partnerstadt Burgs ist. Zwischen beiden Städten herrscht ebenfalls ein reger Austausch. Auch Jörg Rehbaum hat die Kleinstadt in Israel bereits besucht.

Rehbaum ist stolz auf den gelungenen Auftakt des Partnerschaftstreffens und freut sich auf die Tage bis Sonntag. Gestern eröffnete er mit seinen Gästen zusammen das Rolandfest.

Spannend wird heute die Präsentation des Projektes „Laga 2018“. Dort wird dann auch überlegt, wie man die Partnerstädte einbinden kann.

Auch ein Besuch des Burger Kinos steht für die Gäste auf dem Programm, ebenso eine Gesprächsrunde zum Thema „Friedensmodell Europäische Union“, eine Festveranstaltung, ein Friedensgebet sowie ein musikalisch-literarischer Brunch in der Bibliothek.

Maamun Abdelhay, Jörg Rehbaum, Geneviéve Hocquard, Françoise Buet und Frank Helmenstein bei der Eröffnung der Karikaturen-Ausstellung in der Burger Stadthalle. Foto: Philipp Kampe






Gäste aus Israel besuchen Leitstelle

Burger Volksstimme vom 05.09.2015

Die Rettungsleitstelle der Kreisverwaltung ließen sich am Donnerstag der Bürgermeister von Tira, Maamun Abdelhay, und weitere Gäste aus der arabisch geprägten Stadt in Israel erklären, die anlässlich eines Städtepartnertreffens an diesem Wochenende in Burg zu Gast sind. Leitstellen-Chef Meik Schulz (2.v.r.) und Landrat Steffen Burchhardt (SPD) erklärten, wie die moderne Technik funktioniert. Zuvor hatte es eine Gesprächsrunde mit dem Landrat gegeben, in der die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der kommunalen Selbstverwaltung in Deutschland und Israel thematisiert wurden. Auch ging es um die Aufnahme von Flüchtlingen aus dem arabischen Raum. Foto: S. Reichel

Delegation aus der Partnerstadt Tira war zu Gast in Burg

Burg Spiegel vom 13.09.2015



Städtepartnerschaft: Burg heiß begehrt

Burger Volksstimme vom 03.09.2015

Anfang der 1990er Jahre wollten sowohl Gummersbach als auch Tuttlingen die Stadt an der Ihle an ihrer Seite

1990 sucht die Burg eine Städtepartnerschaft. In der engeren Auswahl stehen zwei Kreisstädte aus Baden-Württemberg und Mordrhein-Westfalen. Letztendlich entscheidet Gummersbach das Rennen für sich.

Von Bernd Körner

Burg/Gummersbach l 25 Jahre deutsche Wiedervereinigung: 2015 ist auch ein Jubiläumsjahr, in dem die Dörfer und Städte der damals noch existierenden DDR Partnerschaften zu westdeutschen Kommunen suchten. Zu der Zeit ungewöhnlich. Bundesdeutsche Orte jeder Größe pflegten bis dahin keine Partnerschaften innerhalb des Landes. Bei der bevorstehenden Vereinigung beider deutschen Staaten machten sie eine Ausnahme. Auch im Fall Burg, Hauptort des damaligen gleichnamigen Kreises. Schon Ende des Jahres 1989 begann die Suche nach Kontakten, Himmelsrichtung Westen. Zwei Kandidaten, so schälte es sich alsbald heraus, sollte es für die Ihlestadt geben. Zum einen Tuttlingen im Süden von Baden-Württemberg und zum anderen Gummersbach in Nordrhein-Westfalen. Von Anbeginn gab es in Burg zwei Gruppen, die jeweils um eine Partnerschaft der einen oder anderen Stadt in Westdeutschlands kämpften. Letztendlich entschied sich Anfang Juni 1990 der Stadtrat von Burg mehrheitlich für Gummersbach, der Kreisstadt des Oberbergischen Landkreises. Wie es dazu kam und welche Besuche, Initiativen und Aktionen es im Vorfeld des entscheidenden Votums für Gummersbach gab, soll versucht werden, im folgenden Beitrag nachzuvollziehen.

Was nicht mehr viele Burger wissen, dass es um die Jahreswende 1989/1990 nicht nur Tuttlingen und Gummersbach waren, die sich für eine Städtepartnerschaft mit Burg interessiert. In den letzten Tagen des Dezember 1989 wurde in der Lokalredaktion der Volksstimme ein Entsandter aus Laatzen (Niedersachsen) vorstellig, der von seinem parteilosen Bürgermeister Horst Lecke einen Brief mitbrachte. In dem legte das Stadtoberhaupt der 36 000 Bürger zählenden Kommune dar, warum er mit Burg eine Städtefreundschaft schließen möchte. Daraus wurde bekanntlich nichts. Laatzen fand später in der brandenburgischen Stadt Guben seinen innerdeutschen Partner.

Gemeldeten hatte sich im Verlauf der Nachwendezeit desweiteren bei der damaligen LDP-Ortsgruppe Burg die FDP-Stadtratsfraktion von Westerwede (Niedersachsen), um gemeinsam über eine mögliche Städtepartnerschaft nachzudenken. Auch Garbsen, gleichfalls in Niedersachsen gelegen, hatte sich angemeldet. Was letztendlich blieb, waren die Kreisstädte Tuttlingen und Gummersbach, die ernsthaft in den Wettstreit um eine Partnerschaft traten.

 

Neues Forum macht ersten Kandidaten ausfindig

Der erste Kandidat, über den in Burg gesprochen werden konnte, war die süddeutsche Stadt Tuttlingen. Im Februar 1990 war es die Stadtgruppe des Neuen Forums, die das Angebot von dort mitbrachte. Der Burger Arzt Dr. Frieder Grandke und Mitglied des Neuen Forums machte es den Burgern bekannt. Hintergrund der Offerte war unter anderem, dass Oberbürgermeister Jürgen Koloczek verwandschaftliche Beziehungen zu Burg hatte und die auch über die DDR-Zeit nicht unterbrochen hatte. Ihm war die Stadt an der Ihle somit keine große Unbekannte. Koloczek wusste um den Zustand der Ihlestadt.

Auch wenn die beiderseitigen Beziehungen zwischen Burg und Tuttlingen zu dem Zeitpunkt noch nicht mit Unterschrift abgesegnet war, gab es ein eifriges Reisen zwischen Nord und Süd. So machten sich noch im Februar die Lehrer von drei Burger Schulen nach Tuttlingen auf, um zu erkunden, was Schulbildung im Westen bedeutet. Übrigens auch mit der eigenen Schulzeit konnte Koloczek auf Beziehungen zu Burg verweisen: Er war Grundschüler der Schwabschule gewesen.

Erwähnenswert ist, dass eine Neue Forum-Delegation chirurgische Instrumente im Wert von 6800 DM vom dort ansässigen „weltbekannten, renommierten Aesculap-Werke AG“ dem Burger Kreiskrankenhaus überreichen konnte. Im März war es dann eine größere Delegation, bestehend aus acht Vertretern des Burger Runden Tisches, die Tuttlingen besucht.

Im März 1990 wurde es Fakt mit den Kontakten zwischen Gummersbach und Burg. Vorweg geschickt werden muss auch in dem Fall, dass persönliche Beziehungen eines Gummersbacher zur Region der Ausgangspunkt für die aufkeimende Beziehung war. Dr. Hansjochen Kochheim, zu dem Zeitpunkt Stadtdirektor der oberbergischen Kreisstadt, ist geborener Genthiner. Eigentlich wollte er die Partnerschaft zu seiner Geburtsstadt einleiten, aber letztendlich verschlug es ihn bei der Suche in das nahe Burg.

 

Demokratische Wahl war Voraussetzung

Bei der ersten offiziellen Visite der Gummersbacher an der Ihle, an der außerdem Bürgermeister Karl Holthaus, der Stadtkämmerer Johannes Bauer und Gert Albrecht, Leiter des Hauptamtes, teilnahmen, wurde klar und deutlich der Burger Stadtverordnetenversammlung und dem amtierenden Bürgermeister Peter Wittmann gesagt, dass erst nach der ersten demokratischen Kommunalwahl eine Städtepartnerschaft besiegelt werden kann. Die Wahl sollte am 6. Mai 1990 stattfinden.

Einen wichtigen Rat gab es bei diesem Auftaktbesuch aber schon von Karl Holthaus vorweg. In einem Interview mit der Volksstimme zeigte er sich begeistert von der Burger Altstadt, auch wenn sie sich nicht als sehr erhalten zeigen konnte. „Es wird viel Arbeit und Geld kosten, sie attraktiv herzustellen. Wissen Sie, in den 60er Jahren hat man auch Teile der Gummersbacher Altstadt abgerissen und Betonhäuser hingestellt. Ich möchte die Burger warnen, hier einen gleichen gewaltigen Kahlschlag in der Innenstadt zu praktizieren. Ihre Stadt ist über 1000 Jahre alt, hat Tradition und ist unbedingt erhaltenswert.“

In der Folge war es dann an einer Burger Delegation, sich Gummersbach anzuschauen. Geplant wurde die Fahrt für Mitte April 1990. Teilnehmer waren unter Leitung von Bürgermeister Peter Wittmann Vertreter aller Parteien, der Industrie- und Handelskammer, der Freiwilligen Feuerwehr und Mitarbeiter des Rates der Stadt Burg. Ein erstes Zeichen, zu welcher Seite sich die Burger Gunst für eine Städtepartnerschaft neigen könnte, wurde auf einer abschließenden Pressekonferenz mit den beiden Gummersbacher Zeitungen deutlich. Die Burger Abgesandten gefragt, welche Chancen Gummersbach hat, spannte sich die Antwort von einem „eindeutigen Ja, was Übergewicht hatte, bis zum guten Abwägen des Für und Wider“.

Die Zeit, die noch bis Anfang Juni zum Stadtratsentscheid ob es Gummersbach oder Tuttlingen wird, blieb, wurde gleichfalls von den Burgern genutzt, die nicht die „Offiziellen“ repräsentierten. Die Diesterweg-Oberschule, die Matern-Oberschule und die Erweiterte Oberschule, das heutige Gymnasium, nahmen zu Gummersbacher Schulen Kontakte auf. Auch Burger Sportvereine blieben nicht tatenlos.

 

Dreierbündnis mit La Roche und Gummersbach

So fuhren Sportler ins französische La Roche-sur-Yon, langjähriger und erprobter Städtepartner von Gummersbach. Was das Knüpfen dieser neuen Bande an die Atlantikküste besonders wertvoll machte, war der Umstand, das La Roche sich rund 30 Partnerschaften über Jahre organisiert hatte - unter anderem nach Kanada, Tunesien, Irland und Spanien. Ergänzend muss im Fall La Roche gesagt werden, dass diese Mitgliedschaft im Dreierbund anfänglich noch keine rechtliche Städtepartnerschaft mit Burg war. Sie wurde erst mit Urkunde zwischen der französischen Kommune und der Ihlestadt 2005 geschlossen.

Hintergrund war, dass La Roche laut eigener Satzung in den neunziger Jahren nur zu einer Stadt im jeweiligen ausgesuchten Land eine „Ehe“ eingehen durfte. Da es sich mit Gummersbach und Burg um zwei Städte im geeinten Deutschland handelte, musste mit dem Start 1990 vorerst ein Sonderstatus her, also eine gegenseitige Beziehung auf rein freundschaftlicher Basis.

Die Aktionen, dem einen oder dem anderen Kandidaten das mehrheitliche Votum der Burger Volksvertreter zu verschaffen, wurden detaillierter. Es gründete sich im Mai eine Bürgerinitiative „Städtepartnerschaft Gummersbach und Burg“ und als Gegenpart der Heimatkreis Burg-Tuttlingen. Beide versuchten für ihre auserwählte Stadt zu werben. Der Heimatkreis wollte sich sogar als Verein eintragen lassen. Er bestand im Übrigen auch noch nach dem Burger Votum für Gummersbach weiter.

Am 5. Juni 1990 war es soweit. Die mit Spannung erwartete Beschlussfassung des Burger Stadtrates, wer der Städtepartner werden sollte, fiel im 7. Tagesordnungspunkt der für den Tag anberaumten Sitzung. Es handelte sich um die konstituierende Sitzung des am 6. Mai gewählten neuen Stadtrates. Bürgermeister wurde Gerhard Ritz. In geheimer Wahl entschieden sich 19 Abgeordnete für Tuttlingen und 26 Abgeordnete für Gummersbach. Vor der Stimmabgabe hatten der Abgeordnete Dr. Frieder Grandke in einem Redebeitrag für Tuttlingen und der Abgeordnete Dietmar Melcher für Gummersbach gesprochen.

Im Saal des Maternhauses saß der Gummersbacher Gert Albrecht auf der Gästebank. Er galt ohnehin als „spiritus rector“ der erfolgreich geknüpften Städtepartnerschaft. Eine wichtige Ergänzung in dem Zusammenhang: Die Gummersbacher Stadträte sprachen sich am 21. August auf ihrer Sitzung einstimmig für die Städte-Ehe mit Burg aus. Tuttlingen nahm seine Niederlage sportlich. Die Kontakte zu der Stadt blieben über Jahre erhalten und deren Oberbürgermeister Jürgen Koloczek war noch im vorigen Jahr in Burg zu Besuch.

In den Wochen bis zum Vertragsabschluss zwischen Gummersbach und Burg verstrich die Zeit nicht nutzlos. Da mussten die Gummersbacher Industrie- und Handelskammer den Burger Händlern und Gewerbetreibenden „die Angst vor der Marktwirtschaft nehmen“. Gummersbacher Stadtbauexperten sahen sich in der Altstadt Burg um. Ihnen wurde von Klaus Möbius gezeigt, was unter Einhaltung des Denkmalschutzes in Burg getan werde muss, um das Stadtzentrum schmucker zu machen. Der Leiter des Gummersbacher Bauhofes, Ekkehard Mesch, erklärte bei seinem Besuch Bürgermeister Ritz, welchen Sinn und Zweck die Gründung eines Burger Bauhofes haben wird. Zwischen beiden Volkshochschulen und dem Landkreis Burg wurde daran gedacht, ein gemeinsames berufliches Bildungszentrum zu gründen. Es sollte 112 Lehrgangplätze haben, der wachsenden Arbeitslosigkeit entgegenwirken und vorerst in fünf Fachrichtungen ausbilden. Und die Gummersbacher Traditionsfirma Lenneper-Leuchten suchte ihrerseits schon einmal eine 1000 Quadratmeterfläche zum Bau eines Werkes in Burg. Die hat sie im Industrie- und Gewerbepark an der B 246a gefunden, produziert bis heute und kooperiert erfolgreich mit der Lebenshilfe Jerichower Land, um in deren Werkstatt von Behinderten Zubehör für den industriellen Beleuchtungsbau anfertigen zu lassen.

Fünf Unterschriften besiegeln neue Partnerschaft

Im Oktober wurde es Ernst mit der Vorbereitung auf den großen Tag der Vertragsunterzeichnung. Sie sollte in Burg stattfinden. Inzwischen war klar, dass es ein Dreierbündnis zwischen La Roche, Gummersbach und Burg werden sollte, was dann auch per Unterschrift auf einer Festveranstaltung im Maternhaus besiegelt wurde. Die sorgsam aufbewahrte Urkunde trägt die Unterschriften von Klaus Möbius als Präsident des Burger Stadtrates, Gerhard Ritz als Bürgermeister Burgs, Karl Holthaus als Bürgermeister von Gummersbach, Dr. Hansjochen Kochheim als Stadtdirektor dieser Stadt und Alain Duceux als Bürgermeister von La Roche-sur-Yon. Gut in Erinnerung der Satz von Karl Holthaus: „Es ist nicht in unserem Sinne, von Gummersbacher Seite aus oberlehrerhaft aufzutreten, sondern es muss in unser aller Interesse sein, dass hier Beratungshilfe gegeben wird, die im gegenseitigen und ständigen Einvernehmen erfolgt.“

Damit der ins Leben gerufene Städtebund in Burger Stadtbild auch sichtbar wird, wurde am Abschlusstag des stadthistorischen Ereignisses in der Bethanienstraße ein La Roche-sur-Yon-Platz und an der Schartauer Straße/Bahnhofstraße der Gummersbacher Platz eingeweiht.

Die Urkundenunterzeichnung: Bürgermeister Gerhard Ritz, Burg, Bürgermeister Alain Duceux, La Roche sur Yon, Burger Stadtratspräsident Klaus Möbius, Stadtdirektor von Gummersbach Dr. Hansjochen Kochheim (v.l.n.r.) und Bürgermeister Karl Holthaus, Gummersba
Ein Tag nach der Festsitzung wird der Platz an der Bahnhofstraße zum Gummersbacher Platz unbenannt (Foto) und zuvor ein Teil der Bethanienstraße zum La Roche-sur-Yon-Platz. Foto: Jericho/Archiv



70 Gäste feiern in Burg 25 Jahre Städtepartnerschaft

Herzlich willkommen heißen Bürgermeister Jörg Rehbaum (r.) sowie die Mitorganisatoren des Partnerschaftstreffens, Bernhard Ruth (Mitte) und Alexander Tippelt, die heute anreisenden Gäste. Foto: Reichel

Burger Volksstimme vom 03.09.2015

Freunde aus Gummersbach, La Roche-sur-Yon und Tira erwartet ein abwechslungsreiches Programm

Von Steffen Reichel

Burg l Parallel zum Rolandfest findet vom 3. bis 6. September ein großes Städtepartnertreffen in Burg statt. Die Bürgermeister bzw. stellvertretenden Bürgermeister Frank Helmenstein (Gummersbach), Nathalie Brunaud-Seguin (La Roche-sur-Yon) und Maamun Abdelhay (Tira) sowie etwa 70 Gäste aus dem Sauerland, aus Frankreich und Israel werden dazu erwartet. Die Auftaktveranstaltung des Treffens ist heute um 19 Uhr die Eröffnung einer Karikaturen-Ausstellung „50 Jahre deutsch-französische Beziehungen“ in der Stadthalle.

Weiter geht es am Freitagvormittag mit dem Abschluss einer Projektwoche von Schülern aus Burg und Gummersbach in der Clausewitz-Sekundarschule. Andere Gäste des Städtepartnertreffens besichtigen zeitgleich die Gedenkstätte „Deutsche Teilung“ in Marienborn.

Um 16 Uhr am Freitag sind dann alle Gäste zur Eröffnung des Rolandfestes auf den Rolandplatz eingeladen. Dabei wird Burgs Bürgermeister Jörg Rehbaum die Bürgermeister der Partnerstädte an seiner Seite haben, die dann auch Grußworte sprechen wollen. Im Anschluss gibt es für die Gäste wiederum zwei parallele Angebote: eine Gesprächsrunde zum Entstehen und zur Entwicklung der Burger Städtepartnerschaften im Haus MuBi oder ein Besuch des Burger Kinos.

Am Sonnabend wird es auf dem Rolandfest Info-Stände der Städtepartner geben. Um 10 Uhr beginnt in der Sparkassen-Hauptgeschäftsstelle, Eingang Kesselstraße, die öffentliche Podiumsdiskussion der Friedrich-Ebert-Stiftung „Das Friedensmodell Europa – Für Frieden und Menschlichkeit in der Welt“ mit Experten aus Politik und Wissenschaft.

Am Nachmittag werden die Gäste dann über die Planungen für die 2018 in Burg stattfindende Landesgartenschau informiert. Es geht dabei auch darum, wie sich die Partnerstädte eventuell in die Laga einbringen können.

Den Sonnabend beschließt eine interne Festveranstaltung zum Städtepartnerschaftsjubiläum in der Stadthalle.

Am Sonntag, dem letzten Tag des Treffens, das von der EU finanziell unterstützt wird, findet um 10 Uhr ein gemeinsames Friedensgebet in der Oberkirche (Unser Lieben Frauen) statt.

Bei einem anschließenden musikalisch-literarischen Brunch in der Stadtbibliothek „Brigitte Reimann“ nehmen die Teilnehmer des Treffens dann voneinander Abschied.

Vor 25 Jahren, am 1. November 1990, wurde die Städtepartnerschaft zwischen Burg und Gummersbach besiegelt. Solange bestehen auch Beziehungen zum französischen La Roche-sur-Yon. Seit 2001 gibt es die Partnerschaft mit Tira, einer arabisch geprägten Stadt in Israel. Außerdem gibt es noch gute Kontakte zu Afandou auf der griechischen Insel Rhodos und zur finnischen Stadt Oulainen. Seite 17




Burger Städtepartner vom 3. bis 6. September in der Kreisstadt / Vorbereitungen abgeschlossen

Bernhard Ruth (Mitte) mit Alexander Tippelt und Victoria Schmidt

Burger Volksstimme vom 07.08.2015

Noch 27 Tage, dann beginnt in Burg ein großes Treffen von Städtepartnern. An diesem Wochenende, an dem auch das Rolandfest gefeiert wird, zieht ein internationaler Hauch durch die Stadt. Die Vorbereitungen dafür sind abgeschlossen.

Von Mario Kraus
Burg l 25 Jahre Partnerschaft mit Gummersbach, zehn Jahre mit La Roche sur Yon, seit 2001 Beziehungen zu Tira in Israel. Hinzu kommen noch Kontakte zu Afandou (Rhodos) und zur finnischen Stadt Oulainen. Diese europäische Spannweite ist Grund genug für ein Partnerschaftstreffen, das es so in Burg noch nie gegeben hat. Es passt aber in dem Kontext, da 2015 unter dem europäischen Motto „Unsere Welt, unsere Würde, unsere Zukunft“ steht. „Deshalb soll diese Begegnung zeigen, dass Frieden in Europa nicht selbstverständlich, sondern nur möglich ist, wenn die europäischen Grundwerte wie Menschenrechte, Freiheit, Demokratie oder kulturelle Vielfalt gefördert werden“, betont Bernhard Ruth, Pressesprecher der Stadtverwaltung und Organisator des Partnerschaftstreffens.

Bei ihm laufen seit Monaten die Fäden zusammen, wenn es darum geht, Programme und Abläufe so zu stricken, dass der europäische Gedanke gleichsam mit viel Lokalkolorit angereichert wird. Außerdem mussten für etwa 70 Gäste Übernachtungs- und Transportmöglichkeiten gebucht beziehungsweise geordert werden. „Hierbei können wir auch auf das Engagement des Burger Freundschaftskreises zählen, dessen Mitglieder auch Gäste aufnehmen“, betont Ruth.

Mittlerweile stehen auch die Abläufe für alle vier Tage fest. Am Donnerstag, 3. September, werden die Gäste in Burg eintreffen und gemeinsam eine Karikaturen-Ausstellung zu 50 Jahren deutsch-französische Freundschaft besichtigen. Einen Tag später ist beispielsweise neben dem Abschluss einer künstlerischen Projektwoche zwischen Burger und Gummersbacher Schülern eine Besichtigung der Gedenkstätte Deutsche Teilung in Marienborn vorgesehen. Weitere Höhepunkte sind unter anderem das Rolandfest, eine Gesprächsrunde zur Entstehung der Städtepartnerschaft zwischen Burg und Gummersbach mit dem ehemaligen Volksstimme-Redakteur Bernd Körner, ein Sportfest sowie eine internationale Tagung zum Thema „Wir in Europa – Für Frieden und Menschlichkeit in der Welt, Friedensmodell Europäische Union“.

Apropos Europäische Union: Die unterstützt dieses Treffen maßgeblich, sagt Bernhard Ruth. Burg sei eine von insgesamt 15 deutschen Städten, die eine finanzielle Förderung erhalten hat. „Große Unterstützung leistete in der Antragsphase auch die EU-Serviceagentur bei der Investitionsbank in Magdeburg“, so Ruth. „Die Mitarbeiter dort waren für uns eine große Hilfe.“